Was verraten Netflix-Kochshows über unsere Gesellschaft? Ist woke das neue narzisstisch? Und warum trinken jetzt eigentlich alle Ingwershots? Wir sprechen über Phänomene, die unsere Gegenwart ausmachen – die ZEIT-Feuilleton-Redakteure Nina Pauer, Ijoma Mangold, Lars Weisbrod und Apples Sprachassistentin Siri begleiten die Hörerinnen und Hörer durch die Jetztzeit. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-aboFindest du Meinungsmonopol gut und möchtest uns unterstützen? Hilf uns mit einer kleinen Spende.
Die sogenannte Gegenwart
Den Kapitalismus mit seinen eigenen Mitteln schlagen
Es war eine junge Generation von Nerds, die in der Corona-Zeit eine neue
Beschäftigung für sich entdeckte: Im Lockdown kann man ja nicht nur
Netflix bingen, sondern auch mit Aktien zocken. Und zwar über den
Billig-Broker Robin Hood, der das Börseninvestieren zu demokratisieren
versprach, indem er die Ordergebühren abschaffte.
Auf dem Internet-Forum Wallstreetbets von Reddit tauschten sie sich über
ihre Investment-Ideen aus und entdeckten ihre nostalgische Liebe zu dem
stationären Computerspiele-Händler Gamestop, dessen Aktienkurs seit
langem absoff. Und so verknüpften sich zum ersten Mal zwei Dynamiken,
die zwar ähnlichen nicht-linearen Gesetzen folgen, aber bisher nicht
zusammen auftraten: Das virale Social Media und das Herden-Verhalten an
der Börse. Zusammen waren sie Dynamit. Der Aktienkurs von Gamestop
schoss durch die Decke und einige Hedgefonds, die auf den Untergang von
Gamestop gewettet hatten, wurden fast in den Bankrott getrieben.
David gegen Goliath? Ein neues Occupy Wallstreet, nur diesmal mit den
Mitteln des Marktes? Und wird jetzt die Popkultur mit ihren süffigen
Narrativen zu einem wichtigen Player des Börsengeschehens? Darüber und
über „Guh“, den Laut, den eine Seele beim Verlassen eines Körpers macht,
reden Lars Weisbrod und Ijoma Mangold in der neuesten Folge des Podcasts
Die sogenannte Gegenwart.
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