Inside Austria
Die brutale Welt der Schutzgeld-Teens

In Wien steht eine Jugendbande vor Gericht. Die Mitglieder sollen ein Stadtviertel terrorisiert haben. Der Prozess bietet Einblicke in eine Parallelwelt, von der die meisten Österreicher nichts ahnen.

Sie brechen in einen Handyshop ein, mit Messern und Macheten. Sie werfen einen selbstgebastelten Molotowcocktail durch die Tür. Dem Ladenbesitzer überreichen sie einen Brief mit der Forderung, er solle 25.000 Euro zahlen, sonst drohten weitere Attacken.

Zehn Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren machen im Herbst 2023 den Wiener Stadtteil Meidling unsicher. Sie erpressen Schutzgeld, klauen Autos, schlagen fremde Menschen krankenhausreif. Die jungen Männer haben tschetschenische, bosnische und russische Wurzeln, sie kommen aus Somalia, Syrien oder der Türkei. Ihr Treffpunkt ist ein Park in Meidling, dort schmieden sie ihre Pläne.

Vor einem halben Jahr wurde die Schutzgeldbande geschnappt, am Wiener Landesgericht hat nun der Prozess gegen sie begonnen. Er bietet Einblicke in eine Parallelwelt junger Männer, die sich um Perspektivlosigkeit, Gewalt und Einschüchterung dreht.

In dieser Folge erzählen wir die Geschichte der Schutzgeld-Teens aus Wien. Wir wollen wissen, wer diese Jugendlichen sind und was sie dazu bringt, Geschäfte zu überfallen und Menschen zu erpressen. Wir fragen nach, ob die Meidlinger Gruppe ein Einzelfall ist und wie kriminell Österreichs Jugend tatsächlich ist.

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