Das transatlantische Bündnis steckt in der Krise. Donald Trumps Präsidentschaft hat Spuren hinterlassen. Das Coronavirus verheert die USA. Und Demokraten und Republikaner sind zerstritten wie noch nie. Klaus Brinkbäumer und Rieke Havertz lieben die USA, obwohl sie manchmal an ihnen verzweifeln. Klaus Brinkbäumer ist Programmdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig. Er war Chefredakteur des "Spiegel" und berichtete für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE aus den USA. Rieke Havertz ist Usa-Korrespondentin von ZEIT ONLINE. Sie reist regelmäßig für Recherchen in die USA. In diesem Podcast sprechen sie über aktuelle Debatten aus den USA und den Wahlkampf 2024. Aber auch über Burger und Basketball, über das Silicon Valley und den Supreme Court, über Drogen und TV. Denn um US-Politik zu verstehen, muss man die Amerikaner verstehen – mit ihren Leidenschaften, Nöten und Eigenarten. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-aboFindest Du MEINUNGSMONOPOL besser als diesen Podcast? Dann hilf uns mit einer kleinen Spende.
OK, America?
Die verbotenen Bücher
Und dann kam der Moment, als sich Bundeskanzler Olaf Scholz während der
gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus in
Washington, D. C. an die US-amerikanischen Zuschauerinnen und Zuschauer
richtete. Auf Englisch sagte er: „Es ist nun eine gute Idee, unseren
amerikanischen Freunden zu sagen: Wir werden uns einig sein, wir werden
gemeinsam handeln und wir werden alle notwendigen Schritte unternehmen.
Und alle notwendigen Schritte werden von uns allen gemeinsam
unternommen.“
Diese Betonung der Einigkeit war wichtig für ein transatlantisches
Verhältnis, das unter Biden wieder deutlich besser geworden ist, das
aber in den vergangenen Wochen angespannt schien. Denn aus der
US-amerikanischen Perspektive schien nicht mehr sicher, wie sehr man
sich auf Deutschland in der Krise mit Russland verlassen könne. Der
Antrittsbesuch von Scholz war so mehr als ein übliches Treffen. Über den
Stand des transatlantischen Verhältnisses nach dem Gespräch zwischen dem
deutschen Kanzler und dem US-Präsidenten sprechen wir im US-Podcast.
Außerdem: An US-amerikanischen Schulen überall im Land wird ein Kampf
darüber geführt, wer bestimmt, was unterrichtet und was gelesen wird. Im
McMinn County im US-Bundesstaat Tennessee hat ein School Board
entschieden, die Graphic Novel Maus des New Yorker Autors Art Spiegelman
zu verbieten. In dem Buch beschreibt Spiegelman die Erfahrungen seiner
Eltern in Auschwitz und den Suizid seiner Mutter. Nazis werden darin als
Katzen, jüdische Menschen als Mäuse dargestellt, Polen als Schweine.
Spiegelman schrieb 13 Jahre daran, es wurde 1992 mit dem Pulitzer-Preis
ausgezeichnet.
Ein Buch in einem Bezirk könnte als eine unglückliche Episode abgetan
werden, doch in den USA wird immer wieder darüber diskutiert, welche
Bücher an Schulen gelesen werden sollten – und welche nicht. Darunter
sind Klassiker wie Margaret Atwoods Der Report der Magd oder auch
Ta-Nehisi Coates‘ Zwischen mir und der Welt.
Darüber hinaus gibt es in diversen Bundesstaaten Gesetzesinitiativen und
bereits verabschiedete Gesetze, die „erzieherische Maulkorberlasse und
zensorische gesetzgeberische Maßnahmen gegen Bildungseinrichtungen“
sind, wie es die Vereinigung Pen America formuliert.
Wie es zu diesem Kultur- und Identitätskampf um die Köpfe der Kinder kam
und welche Auswirkungen er hat, diskutieren wir im Podcast.
Und im Get-out: die norwegische Dramaserie Atlantic Crossing und die
Gespräche von Oprah Winfrey mit der Schriftstellerin und
Bürgerrechtlerin Maya Angelou in Winfreys Podcast Oprah’s Super Soul
Conversations.
Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am
24. Februar.
Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
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