Die sogenannte Gegenwart Investiert euch! Warum die „Höhle der Löwen” kein Trash-Fernsehen, sondern Soziologie ist Eigentlich schaut die deutsche Gesellschaft mit großem Misstrauen auf den Kapitalismus, auf Investments und Unternehmen, nur in der Vox-Show “Höhle der Löwen” ist das anders. Hier pitchen Gründerinnen und Gründer am laufenden Band neue Geschäftsideen: Apps für den digital detox, Milch aus Erbsen, Anti-Matsch-Säcke, in denen man die eigenen Kinder verstauen kann oder die sich selbst reinigende Klobürste, die den Markt revolutionieren könnte. Ein Team nach dem anderen tritt mit seinen Ideen an, um die Löwen, also die Investorinnen und Investoren mit ihren gefüllten Kriegskassen, für sich und ihr Produkt gewinnen zu können. Damit werden in dieser Castingshow, in der die Löwen ihr echtes, eigenes Kapital einsetzen, all jene Tugenden, die sonst als Gier und egoistisches Freiheitsstreben abgelehnt werden, gefeiert. Die Jury besteht auch nicht aus Heuschrecken, sondern aus Löwen, um deren Kraft und Unterstützung die Entrepreneure buhlen. Wird ein Deal geschlossen, fallen sich alle stürmisch in die Arme. Was sagt uns dieses Fernsehformat? Wird der Gründergeist endlich sexy? Oder warum hat die Sendung ein solches Suchtpotenzial? Für den Feuilleton-Podcast „Die sogenannte Gegenwart“ ist sie in jedem Fall das perfekte Thema, denn gewissermaßen präsentiert die Show einen einzigen großen Gegenwartscheck. Bei jeder Investment-Entscheidung geht es schließlich um die Frage: Gibt es einen Markt für dieses Produkt oder ist dieser schon gesättigt? Braucht man wirklich noch mehr vegane Fertigkost im Einwegglas? Haben sich Fitnesstools für noch mehr Muskelaufbau nicht doch lang schon erledigt? Und was würde eigentlich die Aufräumkönigin Marie Kondo zu all den neuen Produkten wie der mobilen Po-Dusche sagen, die vielleicht schon nach einer Woche wieder unbenutzt in der Ecke liegt? Für das Feuilleton hat die Sendung einen hohen soziologischen Wert, nicht zuletzt, weil sie Geschichten über soziale Mobilität erzählt: Wer hat den Wagemut, Esprit, die Leidenschaft und den Optimismus, ein eigenes Business aufzustellen? Kurz: Nina Pauer und Ijoma Mangold reden diesmal über ein Genre, das für Feuilletonverhältnisse ungewöhnlich viel Zukunftszuversicht ausstrahlt. Wäre da nicht die Tiefkühlkost. Denn auch das lehrt „Die Höhle der Löwen“: Die größte Herausforderung ist und bleibt das Segment gekühlter Food-Innovationen. Deshalb: Finger weg von der Kühlkette! [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht’s zum Angebot.
Was verraten Netflix-Kochshows über unsere Gesellschaft? Ist woke das neue narzisstisch? Und warum trinken jetzt eigentlich alle Ingwershots? Wir sprechen über Phänomene, die unsere Gegenwart ausmachen – die ZEIT-Feuilleton-Redakteure Nina Pauer, Ijoma Mangold, Lars Weisbrod und Apples Sprachassistentin Siri begleiten die Hörerinnen und Hörer durch die Jetztzeit. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo
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