Inside Austria
Judenhass in Österreich: Das neue alte Feindbild

Seit dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 ist die Zahl antisemitischer Straftaten in vielen Ländern Europas gestiegen, so auch in Österreich. Die Israelitische Kultusgemeinde betreibt eine Meldestelle für solche Übergriffe. Im Jahr 2023 wurden dort 1147 Vorfälle gemeldet, ein explosionsartiger Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Viele der Gewalttaten und Bedrohungen hängen wohl mit Israels Krieg in Gaza zusammen. Sie haben einen islamistischen Hintergrund. Doch auch rechtsextreme Vorfälle bleiben auf konstant hohem Niveau. So wurde etwa im November 2023 ein Brandanschlag auf den jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs verübt und die Außenmauern mit Hakenkreuzen und dem Wort Hitler besprüht.

»Da ist etwas, das wir in der Form noch nie erlebt haben in den vergangenen Jahrzehnten«, sagt Benjamin Nägele, Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde in Österreich im Podcast »Angst, sich als Jude erkennbar zu zeigen, Angst, den Davidstern zu tragen.« Sorgen macht ihm auch das Erstarken der rechtspopulistischen FPÖ, die bei den Nationalratswahlen im Herbst laut Umfragen stärkste Kraft in Österreich werden könnte – eine Partei, die immer wieder mit antisemitischen Ausfällen für Schlagzeilen sorgt und deren Parteichef zum Teil NS-Rhetorik benutzt.

In dieser Folge von »Inside Austria« sprechen wir darüber, ob Österreich für Jüdinnen und Juden noch sicher ist. Wir wollen wissen, ob Vorurteile gegen Jüdinnen und Juden auch etwas damit zu tun haben, wie Österreich mit seiner eigenen NS-Vergangenheit umgeht.

Zur Auflistung der antisemitischen Vorfälle geht es hier: https://www.derstandard.at/story/3000000212832/chronologie-antisemitischer-vorfaelle-in-oesterreich-seit-dem-7-oktober  

In der Podcast-Serie Inside Austria rekonstruieren der SPIEGEL und der österreichische STANDARD gemeinsam Fälle, Skandale und politische Abgründe in Österreich.

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