Handelsblatt Today ist der börsentägliche Podcast aus dem Newsroom des Handelsblatts. Wir analysieren die relevantesten Themen des Tages und beschreiben deren Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Dafür sprechen wir mit Analysten, Branchenexperten, Politikern und Handelsblatt-Korrespondenten aus aller Welt. Wir schauen auf die spannendsten Entwicklungen an den Leitbörsen und sprechen mit unseren Experten über verschiedene Anlageformen wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Außerdem ordnen wir die wichtigsten geldpolitischen Entscheidungen und Nachrichten aus der Unternehmenswelt für Anlegerinnen und Anleger ein. Handelsblatt Today finden Sie auf allen relevanten Podcast-Plattformen – und natürlich auf der Handelsblatt-Website. Jetzt reinhören: Von Montag bis Freitag um 17.30 Uhr mit den Hosts Solveig Gode, Sandra Groeneveld, Nele Dohmen und Anis Mičijević. *** Alle zwei Wochen freitags beantwortet außerdem unser Aktienanalyst und Börsenspezialist Ulf Sommer Ihre Fragen. Schicken Sie uns Ihre Fragen zu Einzelwerten, Börsen und allem, was für Sie und Ihr Depot wichtig ist, an: today@handelsblatt.com. Sound-Design: Christian Heinemann Logo-Design: Henrik Balzer, Michel BeckerFindest du Meinungsmonopol gut und möchtest uns unterstützen? Hilf uns mit einer kleinen Spende.
Handelsblatt Today – Der Finanzpodcast mit News zu Börse, Aktien und Geldanlage
Neue Tesla-Fabrik in Grünheide: Rohstoffmangel könnte Preise treiben / Postchef Appel über Folgen des Ukraine-Kriegs
Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges überschatten die Eröffnung der ersten europäischen Tesla-Gigafabrik. Hohe Rohstoffpreise gefährden den Elektroboom.
Vor vier Jahren kündigte Tesla-Chef Elon Musk über den Kurznachrichtendienst Twitter an, nach einem passenden Standort für die erste europäische „Gigafactory“ zu suchen. Schon damals verkündete er, Deutschland sei aufgrund der geografischen Nähe zu Frankreich und den Benelux-Ländern besonders geeignet.
Vor zwei Jahren fiel schließlich die Entscheidung, die Fabrik in Brandenburg anzusiedeln. Nach zahlreichen Genehmigungsverfahren sowie Protesten und Eilanträgen von Naturschutzverbänden, die die Rodung des Geländes in Grünheide verhindern wollten, öffnete am Dienstagmorgen schließlich „Giga Berlin“ seine Pforten.
Zum offiziellen Start der Tesla-Fabrik waren auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Musk persönlich vor Ort. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) war anwesend und betonte, dass er sich ein solches „Tesla-Tempo“ auch in anderen Bereichen der Politik wünscht. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte in der neuen Folge von Handelsblatt Today: „Tesla und Elon Musk lösen in Deutschland Denkprozesse aus, die in die Zukunft führen.“
Wer Musk kennt, der kennt auch seine ambitionierten Produktionsziele. Doch die Eröffnung der Fabrik in Grünheide fällt in eine Zeit, die von den Auswirkungen des Ukrainekriegs geprägt ist. Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges sind weitreichend: Öl und Gas haben sich massiv verteuert, zudem muss die Autoindustrie mit Lieferengpässen bei für den Bau von Elektroautos wichtigen Rohstoffen wie Kobalt, Lithium, Nickel und Kupfer kämpfen. „Allerdings gibt es eine ganze Menge von Möglichkeiten, da mit Rohstoffen und Materialien zu spielen“, sagt Dudenhöffer.
China hat es bisher vermieden, sich im Ukrainekrieg klar zu positionieren. Vielmehr drohen die USA China mit Sanktionen, sollte es Russland wirtschaftlich oder militärisch unterstützen. Das ist ein Risiko für deutsche Autobauer, da China ihr wichtigster Absatzmarkt ist.
Dudenhöffer rät aber davon ab, sich von China abzuwenden: „Ich glaube, dass, wenn wir uns öffnen und versuchen, ein vernünftiges Verhältnis zu China zu finden, erreichen wir mehr, als wenn wir jetzt das Gegenteil tun. Andernfalls treiben wir die Welt in zwei Blöcke.“
Deutsche-Post-Chef über die wirtschaftlichen Folgen des Krieges
Außerdem: In einer aktuellen Studie prognostizierte das Handelsblatt Research Institute für dieses Jahr ein Wachstum der deutschen Wirtschaft von 2,7 Prozent im Vergleich zu 2021 – vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine lag diese Prognose noch bei 3,4 Prozent. Viele deutsche Konzerne stehen nun vor neuen Herausforderungen.
Handelsblatt-Chefredakteur Sebastian Matthes diskutierte darüber mit Postchef Frank Appel. Wie verändert ein Krieg die gesamtwirtschaftlichen Prozesse eines Unternehmens und wie könnte eine Antwort darauf sein? Für Appel ist klar: Deutschland muss noch attraktiver für ausländische Talente werden sowie Infrastruktur und Digitalisierung weiterentwickeln.
***
Exklusives Angebot für Handelsblatt Today-Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen für 1 € und bleiben Sie immer informiert, was die Finanzmärkte bewegt. Mehr Informationen: www.handelsblatt.com/mehrfinanzen
Sag uns deine Meinung!