Das Jahr 2004 ist entscheidend für Wladimir Putin. In der Ukraine verliert er an Einfluss. Seine Angst vor einer Revolution in Russland wächst. Und er bricht endgültig mit dem Westen.
Die sogenannten Farbrevolutionen in Georgien 2003, der Ukraine 2004 und Kirgisistan 2005 sorgen dafür, dass Putins Angst vor einer Revolution in Russland bekommt. Und immer häufiger macht er den Westen für Rückschläge verantwortlich: Als Anstifter für die Geiselnahme in Beslan, bei der weit mehr als 300 Menschen ums Leben kommen. Als Drahtzieher demokratischer Tendenzen in den ehemaligen Sowjetrepubliken Georgien und Ukraine, um Russland zu schaden. Und bei seiner Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 als die Kraft, die Russland stets belehren, aber dennoch von allen Entscheidungen der Weltgemeinschaft ausschließen will.
Aber der Westen scheint diese Veränderung entweder nicht zu bemerken oder nicht ernst zu nehmen. Bis Russland 2008 mit militärischer Härte im Kaukasuskrieg eingreift.
In der dritten Folge der Podcast-Serie »Putins Aufstieg« berichtet Christian Neef über das entscheidende Jahr 2004. Er erklärt, warum Putin nicht allein entscheiden kann, sondern vielmehr eine riskante Machtbalance zwischen verschiedenen Fraktionen im Kreml bedienen muss. Und er zeigt die Anfänge jener Großmachtfantasien auf, die Wladimir Putin bis heute verfolgt.
Links zur Sendung:
›Der schrankenlose Terror‹ – SPIEGEL-Bericht über die Geiselnahme in Beslan 2004
Attentat auf Achmat Kadyrow 2004 (SRF Tagesschau via Youtube)
Die Rosenrevolution in Georgien 2003 (YouTube)
Putin, Kutschma und Janukowytsch bei der Parade in Kiew 2004 (AP)
George W. Bush Amtsantritts-Rede 2005 (CBS)
Putins Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 (Transkript)
Putins Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 (Video via Youtube)
Person Of The Year 2007 | TIME
Feierlichkeiten zum ›Tag des Sieges‹ auf dem Roten Platz 2005
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