Ein Land im Koma zwischen Moral, BĂĽrokratie und Selbsthass
Eine Meinung von Robert Langer – auf meinungsmonopol.com
Manchmal sitze ich da, schaue Nachrichten, trinke meinen Kaffee – und frage mich:
Wo ist mein Deutschland nur hin?
Das Land, in dem man noch über Politik streiten durfte, ohne dass gleich jemand „Nazi!“ rief.
Das Land, in dem Fleiß, Ehrlichkeit und gesunder Menschenverstand etwas wert waren – nicht Verdacht auf Populismus.
Das Land, das nach vorne wollte, anstatt ständig sich selbst zu geißeln, zu entschuldigen und über sich zu diskutieren, als wäre es eine Fehlkonstruktion.
Heute wirken wir wie eine Nation im moralischen Wachkoma – gut gemeint, aber handlungsunfähig, egoistisch und überheblich.
Vom Land der Ingenieure zum Land der Formulare
Früher stand Deutschland für Ingenieurskunst, Präzision, Fortschritt.
Heute steht es für Formulare, Bürokratie, Verbotskultur – und Menschenhass.
Wir regeln alles,
sogar das Denken.
Wir schreiben uns vor, wie wir zu sprechen, zu fĂĽhlen und zu leben haben.
Und wer aus der Reihe tanzt, kriegt keine Diskussion, sondern einen Shitstorm.
Oder die Polizei steht vor der TĂĽr.
Willkommen in der DDR 2.0!
Der Deutsche hat die Freiheit nicht verloren –
er hat sie abgegeben. Freiwillig.
An das gute Gefühl, „auf der richtigen Seite“ zu stehen.
An das beruhigende Summen der Selbstgerechtigkeit.
An die Idee, dass Kontrolle Sicherheit bedeutet.
Die größte Leistung unserer Zeit: Beleidigt sein
Manchmal habe ich das Gefühl, die größten Leistungen unserer Zeit bestehen darin, beleidigt zu sein.
Nicht zu produzieren, nicht zu erschaffen – sondern zu empören.
Wir haben das Denken abgeschafft und durch Moral ersetzt,
den Zweifel durch Haltung,
die Diskussion durch Diffamierung.
Wer etwas hinterfragt, wird verdächtig.
Wer etwas anderes denkt, wird markiert.
Und wer etwas Falsches sagt, verliert vielleicht seinen Job.
Aber hey – Hauptsache, das Statement-Shirt sitzt und der Hashtag ist korrekt.
Fortschritt ohne Richtung
Technologisch hinken wir hinterher, wirtschaftlich verlieren wir Boden,
und in der Bildung kämpfen wir mit Methoden aus dem letzten Jahrhundert.
Doch anstatt das zu ändern, streiten wir über Toilettenschilder
und schĂĽtzen Minderheiten, die gar nicht geschĂĽtzt werden wollen.
Wir exportieren keine Autos mehr – wir exportieren Schuldgefühle.
Wir haben alles, um erfolgreich zu sein,
und stehen uns selbst im Weg.
Deutschland war mal das Land der Ideen.
Heute ist es das Land der Ideologien.
FrĂĽher nannte man das noch Charakter
Es gab mal eine Zeit, da durfte man seine Meinung sagen.
Heute ist nur noch die links-grüne Empörung statthaft.
Man muss nichts mehr wissen – nur noch fühlen.
FrĂĽher war man stolz, Deutscher zu sein.
Nicht, weil man besser war,
sondern weil man an etwas geglaubt hat:
an Leistung, an Verlässlichkeit, an Fortschritt.
Heute glaubt man an Symbole,
an Schlagworte,
an das GefĂĽhl, moralisch ĂĽberlegen zu sein.
Ich will kein altes Deutschland zurĂĽck
Und schon gar nicht die DDR im neuen Gewand.
Ich will kein verklärtes Bild von früher.
Ich will ein Deutschland, das wieder denkt, streitet, arbeitet und lacht –
statt sich selbst zu ĂĽberwachen.
Ein Land, das Mut statt Maulkorb trägt.
Das wieder „Wir schaffen das“ sagt –
aber diesmal nicht als PR-Show, sondern als echte Ăśberzeugung.
Und es packen alle an – auch die amtierenden Politiker.
Denn irgendwo da drauĂźen,
zwischen Bürokratie, Angst und Empörung,
liegt noch immer dieses Land, das ich mal kannte.
Und vielleicht – ganz vielleicht –
findet es irgendwann wieder zu sich selbst zurĂĽck.
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