Mit großen Erwartungen wurde der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij vor zwei Jahren begrüßt. Was daraus geworden ist.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij besucht Berlin. Er trifft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Kanzlerin Angela Merkel. Sie sprechen über den Krieg in der Ostukraine und über die Gaspipeline Nord Stream 2, die bereits Ende August fertiggestellt werden soll. Potentiell wäre die Ukraine damit raus als Transitland für russisches Erdgas. Kiew fürchtet Verluste in Milliardenhöhe.
Doch statt wirklich konkreter Gespräche über die umstrittene Pipeline ist das eher ein höflicher Abschiedsbesuch, sagt der SZ-Korrespondent für Zentral- und Osteuropa, Florian Hassel. Der unkonventionelle, 43 Jahre junge Ex-Komiker Selenskij habe kaum ein Reformversprechen halten können. Viele Ukrainer seien von ihm enttäuscht. Weder habe er den Krieg im Osten der Ukraine befrieden können, noch gebe es wenigstens marginal verbesserte Beziehungen zum Kreml und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Jeden Tag gebe es dort „hunderte Verletzungen des Waffenstillstandes“. Es sei ein „Krieg auf kleiner Flamme“. Nach dem Anschluss der Krim an Russland gebe es jetzt auch eine „schleichende Annexion der Ostukraine“.
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Redaktion, Moderation: Lars Langenau
Redaktion: Antonia Franz, Victoria Marciniak
Produktion: Benjamin Markthaler
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