Antisemitismus auf der Documenta: Kontrollverlust mit Vorsatz
Wegen eindeutiger antisemitischer Botschaften ist auf der Documenta das Werk eines indonesischen Künstlerkollektivs entfernt worden. Wie es zu dem Skandal kommen konnte.
Seit Samstag ist die 15. Documenta für das Publikum geöffnet. Diesmal sind etwa 1700 Aktivisten an der weltweit bekannten Kunstausstellung beteiligt. Sie sollen die Welt aus Sicht des globalen Südens beleuchten. Kuratiert wird die Ausstellung dieses Mal vom indonesischen Künstlerkollektiv ruangrupa. Doch das hat jetzt für einen Antisemitismus-Eklat gesorgt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagt: “Kritik an Israel ist erlaubt, doch wo Kritik an Israel umschlägt in die Fragestellung seiner Existenz, da ist eben die Grenze überschritten.“ In der Nacht zum Samstag war das höchst umstrittene Stoffbild “People’s Justice“ in Kassel enthüllt worden. Am Dienstag wurde das Werk entfernt. „Es ist ein volksverhetzendes Motiv, das in Deutschland nicht gezeigt werden darf”, meint auch SZ-Feuilleton-Redakteurin Catrin Lorch. „Klarer Antisemitismus“, sagt Lorch. Für sie ist das einer der größten Kunstskandale in der neueren deutschen Geschichte. Aber das habe man bereits im Vorfeld wissen können – es sei also wohl ein „Kontrollverlust mit Vorsatz“ gewesen.
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Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Tami Holderried, Franziska von Malsen
Produktion: Imanuel Pedersen
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