Ex-Botschafter in Moskau: "Ich glaube nicht, dass aus russischer Sicht alles nach Plan läuft"
In Istanbul wird um einen Frieden für die Ukraine verhandelt. Ein Gespräch mit Deutschlands Ex-Botschafter in Moskau, Ulrich Brandenburg, über die Möglichkeiten der Diplomatie.
Nach wie vor tobt der Krieg in der Ukraine. Aber seit Dienstag gibt es wieder direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine, diesmal in Istanbul. Sind das ernsthafte Verhandlungen oder bleibt es bei der Show? „Ich halte beides für möglich“, sagt der deutsche Ex-Botschafter in Moskau, Ulrich Brandenburg. Jede Verhandlung bedeute auch immer „Zeitgewinn“. Die Frage sei: Auf wessen Seite ist die Zeit?
Keine Seite werde umgehend kapitulieren, die Kämpfe würden noch länger andauern, sagt der erfahrene Diplomat. Derzeit könne man wohl nur kurzfristige Ziele in Verhandlungen erreichen, wie Fluchtkorridore oder andere humanitäre Dinge. Der ukrainische Präsident Selenskyi hat inzwischen aber zwei mögliche Kompromisse angedeutet: eine mögliche Neutralität und der Verzicht auf die Nato-Mitgliedschaft. Was er hingegen zum Status der abtrünnigen Gebiete, also der Krim und der sogenannten „Volksrepubliken“ in der Ostukraine gesagt habe, sei „nicht völlig eindeutig“, so Brandenburg. Auch habe die Ukraine mit Sicherheitsgarantien mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht. Absprachen seien in der Vergangenheiten aber von beiden Seiten nicht vollständig erfüllt worden.
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Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Tami Holderried
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über Reuters.
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