Auf den Punkt
Ortskräfte: "So lange der Flughafen auf ist, gibt es Hoffnung"
Afghanen, die für Deutsche gearbeitet haben, fürchten um ihr Leben. Marcus Grotian, der Vorsitzende des „Patenschaftsnetzwerks Afghanischer Ortskräfte“, ist entsetzt. Laut offiziellen Angaben sollen es erst 1900 Ortskräfte aus Afghanistan nach Deutschland oder sichere Drittländer geschafft haben. Viel zu spät sei mit der Evakuierung begonnen worden, meint Marcus Grotian, der Vorsitzende des „Patenschaftsnetzwerks Afghanischer Ortskräfte“. „Wir haben die Dringlichkeit schon vor drei bis vier Monaten angesprochen, aber unsere Vorschläge, Konzepte und Pläne sind vom Kanzleramt bis zu diversen Ministerien ignoriert worden.“ Es habe dafür nur ein „politischer Wille und ein wenig Geld“ benötigt. Aber es habe immer nur Pläne für den Normalfall gegeben, den für einen Worst Case dagegen nicht. Bürokratie, Datenschutz und Ressortzuständigkeit sei hier vor Menschlichkeit und Menschenleben gegangen. Statt der etwa 2500 Personen, die gerettet werden müssen, geht Grotian von bis zu 8000 Ortskräften mit ihren Familienangehörigen sowie Dienstleistern und Subunternehmern aus. “So lange der Flughafen noch offen ist, gibt es noch Hoffnung.” Dass jetzt von PolitikerInnen eine “Flüchtlingswelle wie 2015 herbeigeredet” werde, sei ihm ein Graus. Nachrichten: Landrat von Ahrweiler gibt auf, GDL will Bahnstreiks ausweiten. Redaktion, Moderation: Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Franziska von Malsen Produktion: Benjamin Marktahler Zusätzliches Audiomaterial über dpa.
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