Nach dem politischen Debakel der Ampelregierung hätten viele Menschen auf einen Neuanfang gehofft – auf Stabilität, Seriosität, vielleicht sogar auf ein kleines Wunder inmitten der Krise. Doch was sie stattdessen bekommen, ist ein weiterer Tiefschlag für das Vertrauen in die Demokratie. Die CDU, mit Friedrich Merz an der Spitze, hofiert ausgerechnet die SPD, jene Partei, die den Kanzler stellte, während das Land in Rekordtempo Vertrauen, Geld und Zukunftsperspektiven verlor. Wer das als strategischen Schachzug verkauft, verkauft auch Katerfrühstück als Gourmetküche.

Friedrich Merz hat seine Wähler betrogen. Punkt. Seine ganze Rhetorik der letzten Monate – „Wir brauchen einen echten Politikwechsel“, „Die Ampel ist gescheitert“, „Wir stehen für konservative Stabilität“ – klingt heute wie ein schlechter Witz. Jetzt also eine große Koalition mit eben jener Partei, die für Rekordinflation, Rekordsteuern und Rekordfrust verantwortlich gemacht wird. Was kommt als nächstes? Der grüne Umweltminister im CSU-geführten Innenministerium?

Wer jetzt denkt: „Zum Glück habe ich anders gewählt“ – der irrt. Diese Selbstzufriedenheit ist genauso gefährlich. Denn sie nährt die Spaltung weiter. Vertrauen ist keine Einbahnstraße und auch keine Partei hat momentan einen Freifahrtschein. Die FDP hat unter der Ampel ihre Kernwähler verloren, die Grünen führen Umweltpolitik mit ideologischer Scheuklappe, und die SPD ist in ihrer eigenen Identitätskrise gefangen. Was bleibt, ist ein Land, das zwischen Kriegsrhetorik, bürokratischem Wahn und gesellschaftlichem Verfall taumelt.

Seit Jahren leiden Familien unter zu wenig Kita-Plätzen, unter maroden Schulen und einer Steuerlast, die sie zum bloßen Durchhaltebetrieb zwingt. Was früher „Mittelstand“ hieß, wird heute wegrationalisiert. Familienfreundlichkeit? Längst ein leeres Schlagwort für Wahlkampfspots. Und währenddessen wird die Umweltpolitik missbraucht – nicht zum Schutz der Natur, sondern als Keule für Spaltung und soziale Ungleichheit. Wer sich das leisten kann, fährt E-Auto. Wer nicht, zahlt CO₂-Strafen für den alten Diesel – oder das Heizsystem von Oma.

Auch die Migrationspolitik ist ein einziges Desaster. Statt funktionierender Integration gibt es Verwaltungschaos, politische Heuchelei und eine Instrumentalisierung von Not. Die Asylpolitik wird weder den Schutzsuchenden gerecht noch denjenigen, die längst in Deutschland leben. Und während gut integrierte Migranten zunehmend Misstrauen begegnen, verlieren echte Fachkräfte die Lust, nach Deutschland zu kommen – oder packen gleich ihre Koffer.

Was bleibt, ist die düstere Erkenntnis: Wenn die CDU mit dieser Wählermissachtung durchkommt, ist das nicht einfach nur ein taktisches Manöver – es ist ein Armutszeugnis für unsere Demokratie. Die Opposition – gleich ob AfD, BSW oder andere – wird nicht nur politisch bekämpft, sondern aktiv diffamiert und ausgegrenzt. Kritik wird diskreditiert, statt diskutiert. Und während man sich über „rechte Narrative“ echauffiert, übersieht man, dass die größte Gefahr nicht nur von rechts kommt – sondern von innen. Von einem System, das sich selbst schützt, statt die Menschen, die es tragen.

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