Wie vom Krieg berichten? Welche Bilder zeigen? Ein Gespräch mit der Medienethikerin Claudia Paganini.
Eine kleine Familie liegt tot auf einer Straße in der Ukraine. Getötet beim Versuch vor russischen Granaten zu fliehen. Anfang März hat die New York Times auf ihrer Titelseite dieses Bild veröffentlicht – und damit weltweit eine Debatte ausgelöst: Welche Bilder sollen – oder dürfen Medien zeigen? Wie vom Krieg berichten? Gerade hat der Deutsche Presserat dazu aufgerufen, “sorgsam” mit der Auswahl solcher Fotos umzugehen. Vor der Veröffentlichung sei, “zwischen dem Informationsinteresse der Leserschaft und den Interessen von Opfern und deren Angehörigen abzuwägen”.
„Wir müssen uns bewusst machen, dass es in der Ethik in dem Sinn keinen Gesetzgeber gibt, der etwas verbietet oder erlaubt, der einzige Gesetzgeber sind wir selbst“, sagt Claudia Paganini, Professorin für Medienethik an der Hochschule für Philosophie in München. In erster Linie gehe es um die „Persönlichkeitsrechte der Opfer“. Es gebe auch viele andere objektive Blickwinkel, „die auch die Destruktivität und die Brutalität des Krieges zeigen“. Journalismus dürfe nicht „in Aktivismus abgleiten“. Wenn man die ikonographischen Bilder des 20. und 21. Jahrhunderts betrachte, dann falle ihr auf, dass es oftmals „gar nicht unbedingt brutale oder spektakuläre Bilder“ waren. Bei 9/11 sei beispielsweise das Bild von Feuerwehrleuten im Gedächtnis, die eine Fahne am Ground Zero hissen. Es habe weniger mit den Bildern selbst zu tun, als mit den Emotionen innerhalb der Gesellschaft.
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Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Justin Patchett
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